Hallo Salzhemmendorf Aktuell vom 11.07.2020
Eine Antwort steht noch aus
Der Unmut in weiten Teilen der Bevölkerung des Fleckens macht nun auch die „hohe Politik“ hellhörig. Beim zweiten Info-Treffen auf dem Wanderparkplatz vor dem Zugang des Steinbruchs waren deshalb mit Johannes Schraps, MDB, Christian Meier, MdL und ehemaliger niedersächsischer Landwirtschaftsminister und Landrat Dirk Adomat drei Politiker dabei.
Als mutig und deshalb hoch angerechnet, war auch das Beisein von zwei Vertretern der Firma Lhoist. Christian Stetter, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft gegen den Abbau im Steinbruch Voska, führte zu Beginn noch einmal die Argumente gegen die geplanten Maßnahmen an. Die Politiker waren sich auch einig, dass der geplante Abtransport per Lastwagen zu Problemen und Belastungen führen wird, die kaum hinnehmbar sein dürften. Christian Meier, der für Bündnis90/ Grüne eine Anfrage an den Landtag dazu eingereicht hat, meinte: „Wir haben eine Anfrage an den Landtag gestellt, ob die Öffentlichkeit bei solch gravierenden Änderungen nicht doch eingeschaltet werden muss. Eine Antwort steht hier aber noch aus. Das Umweltministerium muss antworten – wir bleiben aber dran“.
Ein bisschen auf einsamem Posten standen die beiden Vertreter der Firma Lhoist, die den Antrag auf Abbau gestellt hat. „Man stellt uns immer als Buhmänner dar, tut uns damit aber unrecht. Wir erfüllen auch nur unsere Vorgaben. Uns ist der Umweltschutz keinesfalls egal, auch über alle anderen Vorgaben kann man mit uns reden. Allerdings darf man dabei nicht außer Acht lassen, dass der Abtransport für uns nur mit Lkw wirtschaftlich ist – über die genauen Einzelheiten gilt es, noch Absprachen zu treffen“, meint Christian Zöller, Leiter Politik- und Bürgerdialog der Firma Lhoist dazu. Eine Wiederaufnahme des Abtransportes mit dem vorhandenen Förderband dürfte nicht mehr ins Auge gefasst werden. „Beim Anfassen des Bandes müsste man die Abdeckung entfernen, die ist aber asbesthaltig, also Sondermüll“, war von fachkundiger Seite zu hören. [gs]
Hallo Salzhemmendorf Aktuell vom 11.07.2020
Resolution steht im Fokus der Ratssitzung
Die letzte Ratssitzung vor der Sommerpause fand auch diesmal an einem für die Ratsmitglieder unüblichen Ort statt. Vorher nutzte man die Sporthalle in Thüste für die Versammlungen, diesmal war die Sporthalle der KGS Sitzungsort. Auch diesmal stand die Resolution gegen den Abbau im Steinbruch Voska im Fokus. Im Vorfeld hatten alle Ortsräte sich gegen den Abbau des Gesteins in der dargestellten Form ausgesprochen, die Ortsräte Salzhemmendorf und Wallensen fertigten dazu eine Resolution. Dieses Schreiben war Bestandteil der Ratssitzung und fand auch hier vollkommenen Rückhalt. Die Resolution wurde einstimmig beschlossen und am Sonntag von Bürgermeister Clemens Pommerening und Salzhemmendorfs Ortsbürgermeister Karsten Appold an Vertreter der Firma Lhoist übergeben. Im Bericht der Verwaltung zeigte Bürgermeister Clemens Pommerening den derzeitigen Sachstand wie z.B. den ersten Spatenstich zur Erweiterung der Kindertagesstätte Stoppelhopser in Wallensen, den Digitalpakt, das Feuerwehrhaus in Oldendorf, sowie das Förderprogramm zur Weiterführung der Vereins- und Kulturarbeit und die Soforthilfe für Gewerbetreibende auf. Die anderen Tagesordnungspunkte wie die Neufassung der Satzung für die Freiwilligen Feuerwehren im Flecken und Salzhemmendorf sowie die über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlung 2019 konnten relativ schnell abgehandelt und einstimmig beschlossen werden. Bürgermeister Pommerening, hier in der Funktion als Klimaschutzbeauftragter der Gemeinde, ging zum Schluss noch auf die Aktivitäten des Fleckens in dieser Richtung ein. „Wir sind auf einem guten Weg, haben schon viel erreicht, sind aber weiter dabei und arbeiten an weiteren Maßnahmen“, sagte er. gs
Hallo Salzhemmendorf Aktuell vom 04.07.2020
Erhebliche Mehrbelastung befürchtet
Das hatte sich die Firma Rheinkalk beziehungsweise Lhoist sicher anders und leichter vorgestellt. Die Genehmigung zum Gesteinsabbau aus dem Steinbruch Voska datiert auf das Jahr 2002, 2018 wurde der Abbau vorerst eingestellt. Die Genehmigung hat aber weiter Bestand, da der Abbau nur unterbrochen wurde und geruht hat. Jetzt möchte die Firma den Abbau wieder starten aber mit erheblich geänderten Voraussetzungen. Sie argumentiert, dass ja nur weiter abgebaut wird, mithin keine öffentliche Auslegung und Bürgerbeteiligung erfolgen muss.
Das sehen die betroffenen Salzhemmendorfer Bürgerinnen und Bürger aber anders, Unmut über die erheblichen Mehrbelastungen macht sich breit, mit beteiligt an der Ablehnung sind auch die Politiker im Flecken und Kreis. Kein Wunder, dass sich also Widerstand regt und eine Arbeitsgemeinschaft gegen des Gesteinsabbau gegründet wurde, ihr Sprecher ist Christian Stetter.
Rund 60 Betroffene trafen sich jetzt am Wanderparkplatz direkt vor dem Zugang zum Steinbruch, um sich zu informieren. Besonders im Fokus steht weiter die erhebliche Mehrbelastung der Umwelt und der Bürger durch den geplanten Abtransport durch LKW´s. Da ein Abtransport durch das vorhandene Förderband von der Firma nicht gewollt ist (Förderband marode, nicht wirtschaftlich), sieht die Arbeitsgemeinschaft und Politik Probleme.
Bei einer vollen Auslastung der mobilen Brechanlage erzeugt sie 4800 Tonnen Gestein am Tag. Bei einer Abfuhr kann ein LKW etwa 22 bis 27 Tonnen transportieren, Rund gerechnet sind das (An- und Abfuhr) 400 Fahrten pro Tag, als etwa 2,5 Minuten eine LKW-Fahrt. „Wie das durch die Zuwegung von der Landesstraße realisiert werden soll, ist uns ein Rätsel. Die Lastwagen können sich nicht begegnen, es seih denn, man baut die Zuwegung zur Rampe erheblich aus. Dieser Weg wird aber auch als Wanderweg strak frequentiert, sicher für Wanderer kein Vergnügen, alle zwei Minuten einen Transporter zu treffen. Dazu kommt die Einfahrt und Ausfahrt auf die Landesstraße. Hier ist ein Unfallschwerpunkt praktisch vorprogrammiert. Dazu kommt die starke Belastung die Ortsdurchfahrten Thüste, Salzhemmendorf und Hemmendorf“, meint Christian Stetter.
Nun hofft man auf weitere Unterstützung durch die Politik und des Gewerbeaufsichtsamtes. Am kommenden Sonntag, startet um 11 Uhr eine weitere Infoveranstaltung am Wanderparkplatt, diesmal auch mit politischer Beteiligung. [gs]
Hallo Salzhemmendorf Aktuell vom 13.06.2020
Steinabbau sorgt weiter für Unmut
Auch bei der jüngsten Bauausschusssitzung des Flecken Salzhemmendorf ging es noch einmal um den geplanten Steinabbau im Steinbruch Voska. Obwohl drei Vertreter der Firma Lhoist-Rheinkalk dabei waren und den geplanten Abbau aus ihrer Sicht darstellten, bleiben bei der Bevölkerung Bedenken und Unmut.
Salzhemmendorf – Die Problematik des Steinabbaus ist nicht neu. Die Belastungen in puncto Staub, Lärm und Erschütterungen sowie die Bedenken des Umweltschutzes waren auch schon beim regulären Betrieb in den vergangenen Jahrzehnten vorhanden. Neu dazugekommen ist aber der Betrieb eines mobilen Brechers – mit dem damit verbundenen Abtransport. In der Vergangenheit lief der Abbau über ein Förderband zum Werk und wurde dort weiterverarbeitet. Dieses Förderband stand jetzt lange Zeit still, eine Wiederinbetriebnahme ist zweifelhaft. Auch sei, laut der Aussage der Firmenvertreter, „der Abbau aus wirtschaftlichen Gründen anders vorgesehen“. So ergeben sich die erheblich gesteigerten Mengen des Abbaus. Die Brechanlage kann 300 Tonnen Gestein pro Stunde erzeugen, bei einer täglich genehmigten Zeit von 6 bis 22 Uhr wären das täglich 4800 Tonnen. Das wären 120 40-Tonner pro Tag in eine Richtung, hin und zurück also 240 Fahrten. Leicht auszurechnen ist eine stündliche Zu- und Abfahrt: alle vier Minuten. Die nur in eine Richtung befahrbare Zufahrt von der L 462, sogar nur zum Teil befestigt, erfordere eine logistische Mammutaufgabe. Ob Ausweichstellen oder eine Ampelregelung – hier ist bisher nicht darüber nachgedacht worden. Auf jeden Fall dürfte der in diesem Bereich betroffene Wanderweg stark beeinträchtigt werden. Darüber hinaus befürchten die Anwohner in Thüste, Salzhemmendorf und Hemmendorf erhebliche Einbußen in der Wohnqualität. Sie monieren darüber hinaus, dass der Antrag des Unternehmens Lhoist-Rheinkalk eine so erhebliche Betriebsänderung enthält, dass eine öffentliche Bekanntmachung des Vorhabens unbedingt hätte durchgeführt werden müssen. Das Unternehmen hat auf eine öffentliche Bekanntmachung verzichtet – die Vertreter argumentieren, dass eine Abbaugenehmigung (aus der Zeit des Betriebes) vorliegt, das Werk ja nicht geschlossen wurde, sondern der Abbau nur geruht hat und nun der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Die Kommune lehnt den Antrag des Unternehmens ab, doch ihre Möglichkeiten sind begrenzt. In der Zwischenzeit haben die Grünen eine kleine Anfrage an den Landtag gestellt, das Ergebnis steht noch aus. Die Entscheidung, wie es mit dem Abbau weitergeht, liegt in den Händen des Gewerbeaufsichtsamtes in Hannover. [gs]
Artikel, die in der Dewezet erschienen sind:
leider ist es uns nicht gestattet die Artikel hier direkt zu veröffentlichen. Wir führen daher hier nur die Verweise zu den Berichten auf. Die Berichte befinden sich leider hinter einer Bezahlschranke.
So gut wie genehmigt (Dewezet vom 22.08.2014)
Samstag wird das Werk geschlossen (Dewezet vom 28.03.2020)
Rheinkalk will weitere Anlage im Steinbruch betreiben (Dewezet 03.03.2020)
Revolte gegen den Kalkriesen (Dewezet vom 10.05.2020)
Widerstand gegen Steinbruchabbau (Dewezet vom 07.06.2020)
Protest gegen Gesteinsabbau wächst (Dewezet vom 29.06.2020)
Pläne für Steinbruch Voska sind für Anwohner Horrorvision (Dewezet vom 05.07.2020)
Steinbruch bleibt heißes Thema (Dewezet vom 09.07.2020)
SPD gegen Gleisrückbau am Bahnhof Voldagsen (Dewezet vom 17.07.2020)
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Voska-Reaktivierung: Kein Rückenwind für Steinbruch-Gegner (Dewezet vom 29.07.2020)
Bürgerinitiativen vereint gegen Steinbruchbetreiber Lhoist-Rheinkalk (Dewezet vom 08.08.2020)