Lhoist-Rheinkalk teilte uns in Kalenderwoche 36 schriftlich mit, dass man die Wiedereröffnung des Steinbruchs Voska weiterhin unbeirrt verfolgen wird. Man sieht sich hier unverändert im laufenden Genehmigungsverfahren.
Die Fortführung und Nutzung der Bahngleisinfrastruktur am Bahnhof Voldagsen durch Lhoist-Rheinkalk bleibt bestehen, da diese für den Erhalt der Werks-Infrastruktur in Salzhemmendorf benötigt wird. Offenbar hat sich die Firma mit der DB Netz AG inzwischen bezüglich der finanziellen Modalitäten der fortgeführten Nutzung des Bahnhofs Voldagsen geeinigt. Die Fortführung steht jedoch in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit der Wiederaufnahme der Aktivitäten im Steinbruch Voska. Straßenbaustoffe aus dem Steinbruch sollen – wie im Genehmigungsantrag aus dem Januar 2020 bereits formuliert – unverändert per LKW transportiert werden. Ein Abtransport des im Steinbruch gewonnenen Gesteins über die Schiene kommt für Lhoist-Rheinkalk also nicht in Betracht.
Das Gewerbeaufsichtsamt (GAA) Hildesheim wurde im Mai 2021 von Lhoist-Rheinkalk über durchgeführte Sprengungen im Steinbruch Voska aus dem März 2021 informiert. Damit war formal die Grundlage für die Verlängerung der Betriebsgenehmigung zum Gesteinsabbau in den Steinbrüchen Voska und Borela gegeben. Die bestehende Betriebsgenehmigung für Lhoist-Rheinkalk verlängerte sich um weitere drei (3) Jahre bis Februar 2024.
Das GAA Hildesheim, das für die beantragte, fortgesetzte Steingewinnung im Steinbruch Voska unter Gewerbe-, Arbeits- und Verkehrssicherheitsgesichtspunkten verantwortlich ist und den Lhoist-Rheinkalk Antrag im letzten Jahr bearbeitete, verweigerte uns in Q4, 2020 die Einsichtnahme in seine Stellungnahme. Nachdem wir gemäß Niedersächsischem Umweltinformationsgesetz (NUIG) im Dezember 2020 in das Widerspruchsverfahren eintraten, erhielten wir Mitte März 2021 die Stellungnahme des GAA schließlich zugeschickt. Das Ergebnis ist genauso düster, wie wir uns das bereits vorgestellt haben.
• Das GAA Hildesheim lehnte die öffentliche Bekanntmachung und eine Bürgerbeteiligung beim Lhoist-Rheinkalk Antrag ab – übrigens ebenso wie das Umweltamt Hameln. Wenn die beiden Behörden allein über den Lhoist-Rheinkalk Antrag ohne Einbeziehung der Straßenverkehrsbehörden des LK Hameln-Pyrmont hätten entscheiden können, dann wäre der Steinbruch Voska schon seit nahezu 18 Monaten wieder in Betrieb.
• Zudem nahm das GAA Hildesheim zu keinem einzelnen Punkt außerhalb des Lhoist-Rheinkalk Antrags Stellung und kam deshalb in Rekordzeit zu einem positiven Prüfungsergebnis. Die von uns benannten Bedenken zur unsicheren Gewerbeausübung im Steinbruch, die sich zwingend aus den Örtlichkeiten ergeben (hohes Verkehrsaufkommen auf unbefestigten, einbahnigen Fahrwegen/-rampen ohne Parkbuchten und Ausweichmöglichkeiten für LKW und ohne ausreichende Beleuchtung innerhalb des Werksgeländes), wurden vom GAA niemals berücksichtigt und wären komplett ignoriert worden.
Zusammenfassend also keinerlei positive Nachrichten!
Wenn wir uns nicht weiterhin aufmerksam und mit aller Kraft gemeinsam gegen die Wiedereröffnung des Steinbruchs Voska wehren, dann wird Lhoist-Rheinkalk seinen Genehmigungsantrag irgendwann erfolgreich umsetzen können. Das gilt es zu verhindern!